Die Verfassung der Meere – wie schützen wir die Ozeane, ihre Bewohner und das Klima?

Über 70 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt. In der Tiefe des Elements findet sich ein eigener, hochkomplexer Lebensraum, der in seiner Gesamtheit noch nicht annähernd erforscht ist. Die dreidimensionale Welt der Meere hat den Menschen schon immer fasziniert und tief in der Seele berührt – gleichzeitig sind die Ozeane und ihre tierischen Bewohner weltweit massiven menschengemachten Beschädigungen ausgesetzt. Durch Vermüllung, die globale Fischerei und die Klimakatastrophe sind unzählige Tier- und Pflanzenarten für immer aus den Tiefen verschwunden, viele weitere sind vom Aussterben bedroht.

Rund um den Globus fischen Menschen die Meere leer. Sie bauen Fischgefängnisse an Land, Mega-Aquarien und winzige Glasbehausungen, in denen sie die scheuen Meeresbewohner rund um die Uhr betrachten können. Sie halten Meeresfische zur künstlichen Vermehrung unter artfremden Bedingungen in Tanks gefangen, um damit einen angeblich „klimafreundlicheren“ und „artenschonenden“ Konsum von Fischfleisch zu ermöglichen.

Das Ökosystem Meer ist in Lebensgefahr. Was können wir tun?

Worum geht es?

Die fünfte PETA-Tierrechtskonferenz behandelt die Ursachen des Ozeansterbens und setzt Impulse für die Gemeinschaft und das Individuum, durch die es gelingen kann, Veränderungsprozesse in der Politik und im eigenen Verhalten anzustoßen. Vier Expert:innen führen mit ihren Vorträgen tief in das Innere der Meere. Die seerechtliche Situation der Ozeane findet dabei ebenso Beachtung wie die Frage, ob und wie die Konsequenzen der Umweltkatastrophe noch abgewendet werden können. Außerdem wird erläutert, ob die Meeresbewohner, der Mensch oder das Meer selbst einen rechtlichen Anspruch darauf haben, dass das essenzielle Ökosystem endlich umfassend geschützt wird.

Nächster Termin 4. Dezember 2022

Programm

Eröffnung und Begrüßung – Moderation Dr. Mark Benecke, Kriminalbiologe
Eröffnung und Begrüßung – Moderation Dr. Mark Benecke, Kriminalbiologe

Der Kölner Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke ist seit dreißig Jahren international auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forensik aktiv und hat sich insbesondere der Insektenkunde verschrieben. Nach seiner Promotion an der Uni Köln im Institut für Rechtsmedizin absolvierte er mehrere fachspezifische Ausbildungen auf der ganzen Welt, so zum Beispiel beim FBI…Weiterlesen

Videobotschaft von PETA-Gründerin Ingrid Newkirk
Videobotschaft von PETA-Gründerin Ingrid Newkirk

Ingrid Newkirk ist die Mitbegründerin und Präsidentin der internationalen Tierrechtsorganisation PETA und Vorsitzende von PETA Deutschland e.V. Newkirk wuchs in Neu-Delhi auf und arbeitete in den 1970er Jahren als Deputy Sheriff in USA. Während ihrer Arbeit als Tierschutzbeamtin entdeckte sie, wie viel Tiermissbrauch hinter verschlossenen Türen stattfindet. 1980 gründete sie…Weiterlesen

„Das Meer und seine Bewohner“ – Meeresökologe Julian Engel, OceanMind, Oxford (England)
„Das Meer und seine Bewohner“ – Meeresökologe Julian Engel, OceanMind, Oxford (England)

Die Ozeane spielen eine Schlüsselrolle in der Erhaltung der planetaren Grenzen. Gleichzeitig sorgt ihr Anstieg für den Verlust von Lebensraum. Als eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN spielt das Leben unter Wasser (Ziel 14) eine wesentliche Rolle, diese Herausforderungen zu bewältigen. Julian Engel arbeitet seit über 10 Jahren…Weiterlesen

Videovortrag – „Die beeindruckende Welt der Fische“ – Dr. Jonathan Balcombe, Ethologe, Autor
Videovortrag – „Die beeindruckende Welt der Fische“ – Dr. Jonathan Balcombe, Ethologe, Autor

Über 30.000 Fischarten gibt es laut wissenschaftlichen Quellen weltweit – mehr als alle Säugetier-, Vögel- und Reptilienarten zusammen. US-Autor Dr. Jonathan Balcombe (bekannt aus „Seaspiracy“) schildert in einem kurzen Videovortrag beeindruckende Erkenntnisse aus der Lebensrealität der Fische, den wohl am meisten unterschätzten Tieren der Welt. Dr. Jonathan Balcombe ist Ethologe,…Weiterlesen

„Freiheit für alle: Ozean statt Glaskasten und Betonwand. Warum Meerestiere in Gefangenschaft leiden und wie wir ihnen helfen können“ – Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin im Kampagnenteam bei PETA Deutschland, Stuttgart
„Freiheit für alle: Ozean statt Glaskasten und Betonwand. Warum Meerestiere in Gefangenschaft leiden und wie wir ihnen helfen können“ – Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin im Kampagnenteam bei PETA Deutschland, Stuttgart

Artgerecht ist für Meerestiere nur der Ozean. Dennoch zählen sie zu den Lebewesen, die weltweit am zahlreichsten zu Unterhaltungs-, Dekorations- und Ernährungszwecken in Betonbecken, Netzkäfigen und Glaskästen eingesperrt werden. Mit Beispielen und anhand von Studien legt Dr. Yvonne Würz dar, wie unter anderem Wale, Kraken, Lachse und tropische Fische unter…Weiterlesen

„Wem gehört das Meer?“ – Rafael Cortes, Ass. iur. Justiziar in der Rechtsabteilung bei PETA Deutschland, Berlin
„Wem gehört das Meer?“ – Rafael Cortes, Ass. iur. Justiziar in der Rechtsabteilung bei PETA Deutschland, Berlin

Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen wird als „Verfassung der Meere“ verstanden, die den Küstenstaaten Hoheitsbefugnisse einräumt, aber auch Pflichten zum Schutz der Meere auferlegt. Doch auch die umfangreichsten Schutzpflichten nützen den Meeresbewohnern nichts, wenn niemand deren Umsetzung kontrolliert. Und gehört das Meer wirklich denen, die es einzuteilen versuchen? Nach einer…Weiterlesen

„Ohne Meeresschutz kein Klimaschutz“ – Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik, Leipzig/Berlin
„Ohne Meeresschutz kein Klimaschutz“ – Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik, Leipzig/Berlin

Meeresschutz und Klimaschutz sind eng verknüpft. Denn Kohlendioxidemissionen erzeugen neben dem Klimawandel zugleich mit der Ozeanversauerung ein weiteres globales Megaproblem, welches die Weltmeere als Lebensgrundlage für Menschen und Tiere massiv belastet. Der Vortrag betrachtet die sich daraus ergebenden politischen Handlungsoptionen. Dabei findet auch die Frage Beachtung, wie der vom Bundesverfassungsgericht…Weiterlesen