Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen wird als „Verfassung der Meere“ verstanden, die den Küstenstaaten Hoheitsbefugnisse einräumt, aber auch Pflichten zum Schutz der Meere auferlegt. Doch auch die umfangreichsten Schutzpflichten nützen den Meeresbewohnern nichts, wenn niemand deren Umsetzung kontrolliert. Und gehört das Meer wirklich denen, die es einzuteilen versuchen? Nach einer kurzen juristischen Betrachtung wird Rafael Cortes über persönliche Erfahrungen referieren, die er in Westafrika im Kampf gegen (illegale) Fischerei sammeln konnte. Hierbei wird er aufzeigen, dass erhebliche Defizite bei der Umsetzung sowie der Kontrolle von bereits geltendem Recht herrschen und wie sehr die Meere und ihre Bewohner infolge dieses menschlichen Versagens leiden.


Rafael Cortes engagiert sich bereits seit jungen Jahren für die Tiere. Schon vor Beginn seines Studiums der Rechtswissenschaft an der Universität Bremen war er lange Zeit für eine global agierende Meeresschutzorganisation tätig. Im Rahmen dieses Ehrenamtes nahm er an diversen internationalen Kampagnen zum Schutz der Meere und ihrer Bewohner teil, beispielweise verbrachte er über zehn Monate auf einem Schiff an der Küste Westafrikas, um illegale Fischerei zu bekämpfen. Sein Rechtsreferendariat absolvierte er im Bezirk des Oberlandesgerichts Oldenburg. Nachdem er sein Zweites Juristisches Staatsexamen abgelegt hatte, unterstützte er zunächst das Litigation-Team einer britischen Großkanzlei, mittlerweile ist er Teil des PETA-Rechtsteams in Berlin. Rafael Cortes beschäftigt sich im Schwerpunkt mit Fragen und Fällen des Tierschutzrechts.