Am 19.03.2025 um 18 Uhr auf unserem YouTube-Kanal

Von links nach rechts: Dr. Barbara Felde, Dr. Ulrich Wollenteit, Dr. Vera Christopeit, Dr. Mark Benecke und Jobst Eggert

„Vernünftig“ töten?

Über zwei Millionen Landtiere werden täglich allein in Deutschland für die Nahrungsmittelproduktion getötet. Meist in routinemäßigen und doch fehleranfälligen Verfahren riesiger Fabriken, die bis zu 25.000 Tiere pro Tag „betäuben“, ausbluten lassen und verarbeiten. Gedacht sind die „Produkte“ für eine Gesellschaft, die jeden Tag zerteilte Tiere essen möchte – und so immer kränker wird.

Dabei ist es nach § 17 Nr. 1 des Tierschutzgesetzes verboten und strafbar, Tiere zu töten. Nach dem „Regel-Ausnahme-Prinzip“ kann eine Tiertötung gerechtfertigt sein, wenn die verantwortliche Person – so die Gesetzesklausel – einen „vernünftigen Grund“ für ihre Handlung hat. Der als Schutz des Individuums zu verstehende verfassungsrechtliche Tierschutz in Artikel 20a des Grundgesetzes erfordert zusätzlich eine zwingende ethische Beurteilung jedes Einzelfalls.

Doch wie lassen sich Vernunft, Ethik, Regel-Ausnahmen und Individualtierschutz mit bis zu 25.000 getöteten Tieren in einem einzelnen Schlachtbetrieb pro Tag vereinbaren?

Kann der „vernünftige Grund“ nach § 17 Nr. 1 Tierschutzgesetz wirklich als Legitimation dafür dienen, Tiere für Ernährungszwecke zu töten? Oder zeigt der exzessive Fleischkonsum nicht vielmehr, dass eine existierende gesetzliche Vorschrift seit ihrem Inkrafttreten konsequent ignoriert wird? Wenn die millionenfachen Tiertötungen nach dieser Norm nicht gerechtfertigt sind, muss das juristische Folgen haben.

WORUM GEHT ES?

Im ersten Gesprächsformat der PETA-Tierrechtskonferenz: „PETA-Tierrechtskonferenz – Der Talk“ diskutieren drei Tierrechtsexpert:innen aus juristischer und philosophischer Sicht die Rechtslage.

Es wird debattiert, ob es jemals gerechtfertigt war, Tiere für Ernährungszwecke zu töten. Dabei rückt auch die Option einer pflanzlichen Ernährung in den Fokus, ebenso wie deren Einfluss auf die Definition und Interpretation von Vernunft. Außerdem wird die grundlegende Unvernunft des Systems „Tierwirtschaft“ im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aufgezeigt.

Besonderes Augenmerk liegt darauf, wie mit dem Gesetz und möglichen Rechtsbrüchen umzugehen ist – jetzt und in Zukunft. Abschließend werden rechtliche Maßnahmen erörtert, die notwendig sind, um das Leid der Tiere in der Ernährungsindustrie endlich zu beenden.

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19.03.2025

Tierrechtskonferenz – Der Talk

Töten aus Vernunft?